10. Tag des Mannes in Kapfenberg

von Alois Konrad

Alex Koch bei seinem Vortrag im vollen Pfarrsaal in Kapfenberg

Sucht - dieses Thema kann jeden (be)treffen!

Kapfenberg - der Mittelpunkt der Welt - zumindest an diesem Abend. Männer wohin man(n) sieht. Anton Lilek und Robert Stellnberger begrüßen über 100 Männer (sowie 2 Frauen!) im Pfarrsaal der Pfarre St. Oswald/Kapfenberg - dieser ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Aus allen Teilen der Steiermark und darüber hinaus sind sie dem Ruf der Einladung gefolgt.

Sucht - in offener oder versteckter Form - ist eine Lebenssituation, die viele betrifft. 3 Referenten erzählen von ihren Erfahrungen, die sie mit diesem Thema gemacht haben.

Alexander Koch berichtet aus seiner Kindheit, wie das (Zusammen-)Leben mit einem betroffenen Familienmitglied den gesamten Tag beeinflusst hat. Die "Co-Abhängigkeit" der im Umkreis lebenden Personen (Familienmitglieder, Freunde, Arbeitskollegen, ...) wird in diesem Zusammenhang oft übersehen. Diese Personen möchten den Suchtkranken unterstützen und schlittern dabei selber genauso in eine "Abhängigkeit". Beides - die Suchtkrankheit, sowie die "Co-Abhängigkeit" - müssen therapiert werden. Die Langzeitauswirkungen der "Co-Abhängigkeit" sind genauso gravierend wie die der Suchtkrankheit selbst.

Wissenschaftliche Fakten von Univ.-Prof. Dr. Musalek

Hintergründe aus der Wissenschaft.

Das Einstiegsalter für (Alkohol-)Sucht ist heutzutage bereits zwischen dem 11.-13. Lebensjahr. Darum würde es nur Sinn machen, wenn die Suchtprävention bereits in der Volksschule stattfindet. Mit der Prävention ab dem 15.-17. Lebensjahr zu beginnen ist hoffnungslos zu spät! Diese aufrüttelnden Worte von Univ.-Prof. Dr. Michael Musalek zeigen die volle Problematik des Themas - das Einstiegsalter zur Sucht wird immer niedriger.

Das "gesunde Achterl Wein" gibt es nicht! Jeder Alkohol schädigt den Körper. Rotwein, "angeblich gut fürs Herz ist", hat zwar diesen Inhaltsstoff mit der Wirkung aufs Herz. Um diese Wirkung jedoch zu erzielen, müsste der Rotwein täglich in Gallonen getrunken werden. Die Leberzirrhose erwischt einen schneller, als die "gesunde Wirkung".  Mit solchen und weiteren Beispielen stellt Musalek einige "Märchen in der Gesellschaft" ins rechte Blickfeld.

Andreas "Rambo" Ropin erzählt als direkt Betroffener von der Co-Abhängigkeit (als Kind) und später als selbst von der Alkoholsucht Betroffener, wie lang und schwer der Weg aus der Sucht ist. Der Weg aus der Sucht ist möglich - dazu braucht es das eigene Eingestehen der Abhängigkeit und die eigene Entscheidung, diese Abhängigkeit zu beenden. Wichtig dabei ist Fremdhilfe, sowie der eigene Wille und ein erstrebenswertes Ziel! Sein Motto: "Wer sein Ziel kennt, findet den Weg!"

Stellnberger, Lilek, Musalek, Ropin, Koch, Kentenich (+1968) (v.l.)

6 Männer mit Charisma!

Der Abend klingt bei vielen Gesprächen untereinander aus. Mit dem Reinerlös dieses Abends werden die Schönstatt Burschen Steiermark unterstützt. Die nächste Generation von Männern mit Charisma!  

Fotos: Lilek

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